Das Deklinieren von Wortarten, auch Beugen genannt, wird wie bereits erwähnt im Englischen nicht gemacht.
Das bedeutet, dass die Funktion eines Substantivs im Satz über Präpositionen näher bestimmt wird. Im Deutschen haben wir dafür unsere geliebten Fälle, Genitiv, Dativ, Nominativ und Akkusativ.
Im Deutschen würden wir also sagen: Das Haus meines Bruders.
Im Englischen würde man sagen: Das Haus von meinem Bruder.
Die beiden Sätze funktionieren sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch. Im folgenden kommt jedoch ein Beispiel, dass im Deutschen mit englischer Sprachstruktur nicht mehr gut klingt:
Deutsch: Ich schenke meiner Freundin Blumen
Englisch: Ich schenke zu meine Freundin Blumen
Hier wurde versucht den Dativ mit einer Präpositionen darzustellen, was einfach falsch klingt. Im Englischen wird also nicht dekliniert, sondern die Beziehung der Objekte über Präpositionen erklärt.
Im folgenden möchten wir für jeden der vier deutschen Fälle ein paar Beispiele aufführen wie man es richtig geht, mit dem deklinieren auf Englisch.
1. Der Nominativ | Deutsch – Englisch
Das Subjekt im Satz steht immer im Fall: Nominativ. Der Nominativ – also der «Wer-Fall», beschreibt den den «Hauptdarsteller» der Handlung, der Handelnde ist das Subjekt und steht damit immer im Nominativ.
Peter liest die Zeitung. |
Wer liest die Zeitung? => Peter |
Er baut ein Boot |
Wer baut ein Boot? => Er |
Wie Sie vielleicht gemerkt haben, können Sie immer herausfinden was der Nominativ ist, indem sie fragen Wer etwas macht. Dies ist genau gleich im Englischen.
Peter reads a newspaper |
Who reads a newspaper => Peter. |
He builds a boat. |
Who builds a boat? => He. |
2. Der Dativ | Deutsch – Englisch
Die Frage nach dem Dativ wird mit Wem beantwortet. Deshalb nennt man den Dativ auch in Wen-Fall. Hier werden wir die ersten Unterschiede sehen. Schauen Sie sich das Beispiel an:
Er hat ihr Blumen geschenkt. => Wem hat er Blumen geschenkt? => Ihr.
Ich habe den Hasen Futter gegeben. |
Wem (oder was) habe ich Futter gegeben? => den Hasen. |
Sie geht mit ihm ins Restaurant |
Mit wem geht sie ins Restaurant? => mit ihm. |
Schaut man sich jetzt an wie das ganze im Englischen funktioniert wird man die ersten Unterschiede feststellen können. Schauen wir uns dazu die gleichen setze auf Englisch an und fragen mit dem englischen Wort «whom»
I gave food to the rabbits. |
To whom did I give food? => the rabbits |
She goes to the restaurant with him. |
With whom does she go to the restaurant? => Him. |
Wir stellen also fest, dass es auch im Englischen eine Form für diese Bezugsherstellung gibt. Auf die Frage to whom wird also nicht mit he geantwortet sondern mit him. Der Unterschied besteht darin, dass sich das Substantiv im Englischen nicht wie im Deutschen verändert, schauen wir genau hin:
Im Deutschen heißt es also nicht, ich habe der Hasen Futter gegeben, sondern den Hasen. Im Englischen wird der Artikel schon nicht mehr dekliniert. Man verwendet immer den bestimmten Artikel «the» Der Artikel wird also nicht dekliniert, und damit wird der Bezug nur über die Präposition «to» aufgezeigt.
Fassen wir also kurz zusammen. Im Englischen wird der Dativ über die folgenden drei Indizien erkannt:
- Die Frage Wem oder Was / whom
- Bei 2 Objekten immer das Lebewesen
- An der Präposition «to«
3. Der Akkusativ | Deutsch – Englisch
Der Akkusativ wird auch der «Wen»-Fall genannt. Man fragt also mit dem Fragewort «Wen». Dabei ist noch zu erwähnen, dass wenn es zwei Objekte im Satz gibt, der Akkusativ immer das unbelebte Objekt darstellt. Schauen wir uns hierfür wieder die Beispiele an:
Ich sehe die Frau | nur ein Objekt = Akkusativ |
Wen sehe ich? => die Frau | |
Er sieht sie auch. | nur ein Objekt = Akkusativ |
Wen sieht er auch? => sie. | |
Wir geben dem Kind ein Spielzeug. | zwei Objekte; das unbelebte ist im Akkusativ |
Wen oder Was geben wir dem Kind? => das Spielzeug | (da das belebte [der Kind im Dativ ist) |
Im Englischen wird der Akkusativ nur über die Stellung im Satz deutlich. Die Wen – Frage funktioniert aber genauso auch im Englischen. Schauen wir uns also das englische Pendant dazu an:
I see the woman. | => nur ein Objekt –> Fragewort Whom |
Whom do I see? => The woman | |
He sees her too. | => nur ein Objekt –> Fragewort Whom |
Whom does he see too? => Her. | |
We give the toy to the child. | => zwei Objekte, das unbelebte steht wieder im Akkusativ |
What do we give to the child? => the toy => Fragewort What (nach dem unbelebten Objekt) |
Im Vergleich zum Dativ können wir erkennen keine Präpositionen vor dem Objekt verwendet wird. Weder «to» noch «with» wie in den vorherigen Beispielen für den Dativ, obwohl das Fragewort im Englischen für beide Fälle «whom» ist. Weiterhin können wir erkennen, dass wie beim Dativ auch hier beim Akkusativ der Artikel sich nicht verändert. Fassen wir also kurz zusammen woran wir den Akkusativ erkennen können:
- Fragewort Wen oder Was / Whom or What
- Bei 2 Obejekten ist der Akkusativ immer das unbelebte Objekt
- Fehlende Präposition
4. Der Genitiv | Deutsch – Englisch
Der Genitiv, oder der sogenannte „Wessen-Fall“. Der deutsche Genitiv soll hier nicht weiter analysiert werden, da dieser im Englischen irrelevant ist. Im Deutschen tritt der Genitiv unter anderem in folgenden Kontexten auf:
nach bestimmten Präpositionen: Aufgrund dieses Zeitungsartikels entstanden die ganzen Unruhen.
nach bestimmten Verben: Es bedurfte ihrer Zustimmung.
nach feststehenden Ausdrücken: Meines Erachtens nach liegt er falsch.
anzeigen von Besitzverhältnissen: Meines Vaters Sportwagen
Im Englischen kann man sagen, dass der Genitiv nur zum Anzeigen der Besitzverhältnisse verwendet wird.
Das ist das Fahrrad des alten Mannes. |
Wessen Fahrrad ist es? => des alten Mannes. |
Das ist sein Auto. |
Wessen Auto ist es? => sein. |
Eine Möglichkeit den Genitiv im Englischen zu bilden ist anders Wort ein ‘s anzuhängen. Das funktioniert aber nur wenn der Genitiv eine Person oder etwas personifiziertes darstellt.
This is the old man’s bycicle. |
Whose bycicle is it? => the old man’s |
This is your car. |
Whose car is it? => Yours. |
Ist der Besitzende weder eine Person, noch die Personifizierung von etwas, wird der Besitzende mit der Präposition „of“ aufgezeigt. Die Präposition „of“ ist also zu verwenden, wenn es sich um Dinge, Mengen, bestimmte Orten etc. handelt.
The colour of the car |
The winter of 2012 |
A cup of water. |
The United States of America. |
Obwohl man den of-Genitiv auch für Personen verwenden kann sollte man damit vorsichtig sein, dazu viele «of» in einem Satz schlechter Stil ist.